Sonntag, 11. März 2012

Die letzten Vorbereitungen sind getroffen worden!

Am gestrigen Samstag haben Christian Reis und ich in einem kleinen „Marathon“ die letzten Nester für die kommende Saison gereinigt bzw. neu aufgestellte Nester hergerichtet (d.h. ein Kranz aus Ästen auf den Plattformen befestigt und das "Innenleben" mit Heu und Hackschnitzel aufgefüllt).

Gestern waren wir in Neupotz (3 Nester), Kuhardt, Schwegenheim, Gommersheim, Bornheim (Waldeck), Barbelroth, Niederotterbach, Schweighofen und Büchelberg. Damit sind unsere Vorbereitungsarbeiten, welche die letzten 2 ½ Monate angedauert haben, fast abgeschlossen. Einzig am kommenden Mittwoch wird in Germersheim noch ein neuer Horst gestellt.

Momentan sind schon wieder einige Altstörche aus den Überwinterungsgebieten zurückgekehrt. Diese haben jedoch schon seit Jahren ihre festen Brutplätze. In den nächsten Tagen und Wochen erwarten wir aber die Rückkehr der Jungstörche, welche sich dann auf die Suche nach geeigneten Brutplätzen begeben.

Eine riesengroße, mittlerweile nicht mehr wegzudenkende Hilfe, war auch dieses Jahr wieder der Hubsteiger der Spenglerei Wolfgang Kern aus Billigheim-Ingenheim (www.w-kern-gmbh.de) , welcher uns seinen Hubsteiger wieder kostenlos zur Verfügung gestellt hat. An dieser Stelle noch einmal vielen, vielen Dank!

( Nest in Barbelroth)


Dass in den Storchennestern immer mehr „menschlicher Müll“ zu finden ist, ist mittlerweile leider ein bitterer Beigeschmack, der aber unter Anderem für die Störche tödlich sein kann. Ich erinnere nur daran, dass letztes Jahr drei Jungstörche auf der Storchenscheune durch eine unachtsam weggeworfene Plastikschnur, welche die Elternstörche mit ins Nest gebracht hatten, ums Leben gekommen sind (wir berichteten).

Gestern haben wir unter Anderem das Nest Bornheim, Waldeck gereinigt und ich habe mal ein Bild davon gemacht, was wir alles aus dem Nest geholt haben:

Auf dem Bild sind zu sehen:

- verschiedene Schnüre (schön zum strangulieren geeignet)

- Verpackungsmaterialien (Capri Sonne, Milchschnitte, Haselnussschnitte, Ritter Sport, Fertigsuppe, etc.)

- Styropor

- Ein Liedblatt in Klarsichtfolie

- Stücke von Kartoffelsäcken

- Jede Menge Gummis

- Mehrere gebrauchte Slipeinlagen

- Ein verpacktes Kondom

-Glasscherben

(Zum Glück waren keine gebrauchten Injektionsspritzen mit Nadel, wie letztes Jahr im Horst vor dem Storchenzentrum mit dabei.)

Dies ist mitunter auch ein wichtiger Punkt warum wir die Nester reinigen müssen, nämlich um diese, durch den Menschen verursachte, Gefahrenquellen zu beseitigen, die für die Störche tödlich enden können.

Es lohnt sich daher auch kleine Abfallstücke wegzuräumen!

Zum Abschluß noch ein paar Bilder von den hergerichteten Nestern:

Schweighofen:

Schwegenheim:

Bornheim, Waldeck Vorher:

Bornheim, Waldeck Nachher:

Gommersheim:


Niederotterbach:

Kuhardt:


Neupotz, Aussielderhof:

Der Abschluss in Büchelberg:


Viele Grüße

Christian Reis & Thomas Antrett

4 Kommentare:

Gute Arbeit! hat gesagt…

Ihr habt tolle Arbeit geleistet. Und der Hinweis auf die Gefahren durch eingebrachten Müll ist immer wieder wichtig. Es sollte doch nicht so schwierig sein seinen Dreck mit nach Hause zu nehmen und ordentlich zu entsorgen.

Anonym hat gesagt…

http://www.swr.de/regionen/pfalz/stoerche-pflege-pfalz-storchenmann/-/id=3378/rid=9433556/nid=3378/did=9427540/b50j74/
Der Storchenflüsterer Mitten zwischen Adebar und seinen Kollegen

Der Frühling ist da und damit auch die hier beheimateten Vögel. Besonders beeindruckende Exemplare sind die Störche. In Bornheim in der Südpfalz kümmert sich seit einigen Jahren ein Mann mit vollem Einsatz um diese Tiere. Eine Storchendame hat's ihm besonders angetan!

Gute Arbeit! hat gesagt…

Tolle Arbeit! Und der Hinweis auf den Müll ist sehr wichtig.Es dürfte doch nicht so schwierig sein seinen Dreck mit nach Hause zu nehmen.

Nico Hamburg hat gesagt…

Hallo. Ich hätte nie gedacht das sich die Vögel (allgemein Nestbauer) soviel ekligen Mist ins Nest holen. Benutzte Binden, Kondome, Spritzen (??!!!!). Der absolute Hammer!!

Hier in meinem Hamburger Stadtteil wo ich Gassi gehe, seh ich jeden Tag Amseln und co ihr Nestmaterial suchen, grade da wo soviele Idioten ihren Müll in die Büsche werfen. Von Essensverpackungen, Kotbeutel (!), benutzte Taschentücher nach dem Klogang im Gebüsch, kaputtes Metall (Bierdeckel) und kaputtes Glas. Und viel mehr.

Bisher hab ich die Vögel noch nicht dabei erwischt wie sie Müll wegtrugen, sondern eher im Bodengestrüpp suchten. Deswegen hab ich mir dabei keinen grossen Kopf gemacht.
Leider gibt es grade in diesem Weg und auch mindestens 200 Meter weiter die Wege entlang keinen einzigen Mülleimer. Aber 15 Meter Luftlinie weiter auf dem Spielplatz gibt es mindestens 4! Der ist eingezäunt und es hat kaum jemand Lust dort hinzu rennen mit dem Müll.
Man hat hier keine Chance gegen an zu gehen. Kaum ist der Müll weg, liegt Stunden später wieder ne Menge da rum. Asoziales Pack hier. tschuldigung, aber ist doch so.
Und es macht mich imens traurig wenn ich nun auch noch lese, das Tiere diesen Mistkram auch noch in ihr Nest schleppen. Wenn ich türkisch, polnisch und afrikanisch könnte, würde ich wenigstens hier ein Plakat aufstellen und darauf hinweisen. Aber wer liest sowas schon - oder anders: wer von denen, die ihren Müll hier ständig ablegen, hält sich schon daran.

Ich bin traurig.

Danke das es euch gibt.