Samstag, 12. April 2008

Storchenzentrum Bornheim: am Sonntag ist Tag der offenen Tür!

Gestern wurde der erste Thementeil "Storchenleben" unserer Dauerausstellung eröffnet und für den morgigen Sonntag (13. April 2008) laden wir von 11 bis 17 Uhr ganz herzlich zum Tag der offenen Tür ein!

Zum Mittagessen gibt's "Pfälzer Winzertopf" (aber nur solange Vorrat reicht, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben ;-) - für Getränke ist natürlich auch gesorgt. Wir freuen uns auf Euer Kommen!


Später kommen noch drei weitere Themenräume dazu:

1. Der große "Wiesenraum", dort gehen wir auch speziell auf das regionale Thema "Wiesenbewässerung" ein, auch mit einen großen Bewässerungsmodell. Das Thema "Wiese" ist unsere Herzensangelegenheit: Ökologisch intakte Landschaften, die den eleganten Vögeln genügend Nahrung bieten, sind eine Hauptvoraussetzung für die erfolgreiche Rückkehr von Meister Adebar in unserem Bundesland.

2. "Wiederansiedelung des Weißstorchs in Rheinland-Pfalz"

3. "Mythos Storch"



Info

Bornheim befindet sich direkt an der A 65 in der Nähe von Landau/Pfalz. Das Storchenzentrum befindet sich gegenüber von Rathaus und protestantischer Kirche mitten im Ortszentrum. Am morgigen Sonntag ist es anlässlich eines Tages der offenen Tür von 11 bis 17 Uhr kostenlos zu besichtigen. Danach öffnet es Sonntags bis zu den Sommerferien von 14 Uhr bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene drei Euro, für Kinder ab 6 Jahren einen Euro. Familien zahlen nur 5 Euro, für Gruppen gibt es Ermäßigung.

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Textauszug aus einem Presseartikel der Rheinpfalz

Wo Meister Adebar zum Mitfliegen einlädt
In Bornheim organisiert am Sonntag das neue Storchenmuseum einen Tag der offenen Tür

BORNHEIM (jüm)
Vor der Haustür klappert ein Storchenpaar temperamentvoll in seinem freistehenden Nest. Drinnen machen auf Knopfdruck Artgenossen auf sich aufmerksam, kann der Besucher mit Meister Adebar nach Afrika fliegen oder austesten, wie viel ein junger Storch pro Tag vertilgt: Im südpfälzischen Bornheim präsentiert sich am morgigen Sonntag das neue Storchenmuseum erstmals der Öffentlichkeit.

„In unserem Museum sollen die Besucher selbst aktiv werden, etwas erleben, die Dinge im doppelten Sinne begreifen", beschreibt Christiane Hilsendegen das Konzept. Eine klassische „Bild-Textschild"-Präsentation kam daher für die Leiterin des Storchenzentrums nicht in Frage. Meister Adebar soll in ihrem Haus vielmehr „mit allen Sinnen erfahrbar" sein.

Das macht das Museum besonders interessant für Familien. Aus der Wand lugt die Spitze eines Storchenschnabels. Welcher Steppke kann da widerstehen, einmal daran zu zoppeln? Um dann mit großen Augen festzustellen, wie lang so ein Storchenschnabel ist. In einer Ecke steht eine Waage, mit der es gilt, mit Hilfe von Gewichten herauszufinden, welche Mengen an Regenwürmern, Mäusen oder Insekten so ein munteres Storchenkind am Tag verschlingt. Daneben laden Mikroskope dazu ein, beispielsweise das Gewölle dieser eindrucksvollen Vögel genauer zu betrachten: In diesen ausgewürgten unverdaulichen Nahrungsresten finden sich unter anderem komplette Flügel von Käfern.

Die Ausstellung lässt den Besucher zudem den Globetrotter im Storch hautnah erfahren: Auf eine Fläche wird ein Film über die wichtigsten Reiseetappen auf dem Weg ins Winterquartier Afrika projiziert. Der Beobachter steigt in eine Kanzel und fühlt sich dort mitten in einen Vogelschwarm versetzt. Nebenan stehen Koffer unter dem Motto: „Wer eine Reise tut, der kann auch was erleben." Jäger, Unwetter, durch menschliche Nutzung verschwundene Rastplätze, Müll, der von den Tieren mit Nahrung verwechselt wird oder Stromleitungen sorgen dafür, dass alljährlich Störche auf ihrer weiten Reise auf der Strecke bleiben.

An der Ausstellung haben viele Mitstreiter der Aktion Pfalzstorch, die das mit finanzieller Unterstützung des Landes entstandene Zentrum trägt, Ideen beigesteuert. Christiane Hilsendegen etwa hat dafür allein 15.000 Fotos gesichtet, die meisten stammen von Nestkameras, die rund um die Uhr einen Blick in die Kinderstube von Meister Adebar ermöglichen. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse haben Experten wie Michael Fangrath beigesteuert, der über den Storch promoviert hat. Zu den jüngsten Ideengebern zählt Fabian Oswald vom Landauer Max-Slevogt-Gymnasium: Zusammen mit seinem Lehrer hat er einen tollen Zeichentrickfilm entworfen. Jeder, der den Streifen sieht, fragt sich sofort: Wie hat der Fabian das bloß gemacht?

Sebastien Pauchet, der hier ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolviert, unterstützt Christiane Hilsendegen bei der Museumsarbeit. Mittwochs bis freitags ist die Biologie-Lehrerin an der Herxheimer Kooperativen Gesamtschule als Museumspädagogin für das Bornheimer Zentrum freigestellt. An diesen Tagen können beispielsweise Schulklassen oder Gruppen telefonisch Besuchstermine vereinbaren (06348/610757).

Noch ist im Museum die frisch verstrichene Farbe kaum getrocknet, da denkt Christiane Hilsendegen schon an die zweite Ausbaustufe: In einem Nachbarzimmer soll ein „Wiesenraum" entstehen, der den Storch in seinem Lebensraum zeigt. Das Thema ist eine der Herzensanliegen der Aktion Pfalzstorch: Ökologisch intakte Landschaften, die den eleganten Vögeln genügend Nahrung bieten, sind die Hauptvoraussetzung für die erfolgreiche Rückkehr von Meister Adebar.

Die Bornheimer und ihre Nachbarn haben dazu offensichtlich einen hervorragenden Beitrag geleistet: In dem Dorf bei Landau haben sich inzwischen acht Storchenpaare niedergelassen - Rekord in Rheinland-Pfalz. Ein Paar fand es in Bornheim so toll, dass es kurzerhand ein eigenes Nest komplett selbst gebaut hat. Denn die von den Storchenfreunden vorbereiteten Nistplätze waren allesamt bereits vergeben. Nach dem Besuch im Museum sollte man deshalb unbedingt mit offenen Augen durch das Dorf spazieren. Beispielsweise, um die Storchenscheune zu besichtigen, wo sich gleich mehrere Nester und eine große Voliere befinden. Die Tiere aus wenigen Metern Entfernung zu beobachten, ist ein packendes Naturerlebnis.

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