Donnerstag, 29. März 2007

Natur und Technik...

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Fotograf: Volkmar Schmidt, Aufnahmedatum: 28.03.2007, Aufnahmeort: zwischen Ottersheimer Teilungswehr und Zeiskamer Mühle

Diesen seltenen Schnappschuß bekamen wir freundlicherweise von Herrn Volkmar Schmidt zugeschickt. Es ist definitiv KEINE Photomontage, sondern ist ein echter Zufallstreffer! Beim Flugzeug handelt es sich um einen Panavia 200 „Tornado“ MRCA, beim Vogel um einen Vertreter der Familie der Störche (Ciconiidae), Baureihe Ciconia ciconia (Weißstorch) ;-)


Anmerkung: demnächst gibt es im Nest-Telegramm einen extra Beitrag über Herrn Schmidt und seine hochinteressanten Aktivitäten!

Während das Kampfflugzeug sich nur mit viel Getöse und einem gigantischem Treibstoffverbrauch in der Luft halten kann, sehen wir den Weißstorch in seinem ureigensten Metier: energiesparendes, lautloses Dahingleiten. Er nutzt auf fantastisch effektive Weise die Thermik ohne einen einzigen Flügelschlag, schraubt sich höher und höher und streicht dann in schnellerem Flug in Richtung Zielort ab. Wenn er dann zu viel Höhe verloren hat, sucht er den nächsten Aufwind. Auf diese Weise kann ein Storch pro Tag bei idealen Bedingungen über 500 Kilometer zurücklegen. Seine Gleitzahl beträgt ungefähr 17, das heißt: hat ein Storch durch Nutzung der Thermik z.B. 1000 Meter Höhe erreicht, dann könnte er damit theoretisch 17 Kilometer weit fliegen. Man könnte die Gleitzahl so definieren: sie gibt an, wie viel Meter der Storch in waagerechter Richtung gleitet während er einen Meter Höhe verliert.

Bei guten thermischen Bedingungen kann ein Weißstorch ohne Problem innerhalb von 10 Minuten 1500 Meter Höhengewinn erreichen! Wenn die Wiesen an der Queich bewässert werden, kann deshalb auch für weiter entfernt brütende Störche ein Futtersucheflug energetisch lohnend sein!


Sehr gut ist mir ein Erlebnis in Nordisrael in Erinnerung, als ich vor einigen Jahren im März arabische Freunde in Haifa (Nordisrael) besuchte. Wir machten eine Exkursion im Karmel-Nationalpark, es war ca. gegen 11 Uhr als sich weit unten im Tal eine riesige Wolke von Weißstörchen vom Boden löste. Die spätere Auszählung im Dia ergab, daß es weit über 500 Störche waren! In Bodennähe ruderten sie noch kräftig mit den Flügeln, zogen dabei weite Kreisbahnen, formierten sich zu größeren Einheiten, mußten nach kurzer Zeit aber nicht mehr mit den Flügeln schlagen, stiegen unglaublich schnell höher, befanden sich bald auf Augenhöhe mit uns, stiegen weiter und weiter in den wolkenlosen Himmel, wurden kleiner und kleiner, strichen dann als kleine Gruppen oder einzeln nach Norden ab, dem Brutquartier entgegen. Ein absolut grandioses Erlebnis!

Erfahrungsgemäß warten große Thermiksegler auf den Moment, wenn sich eine Thermikblase oder ein Thermikschlauch vom Boden ablöst. Wir sind als erdgebundene Wesen natürlich Welten von dieser hochspezialisierten Wahrnehmungsfähigkeit entfernt, können ähnliche Situationen aber event. am schnell auffrischenden Wind erkennen, der durch nachströmende (Kalt-) Luft verursacht wird und nicht aus der Hauptwindrichtung kommt.


Interessante Seite ==> http://www.geier-segelflug.de/

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das Bild von Herrn Volkmar Schmidt hat mich irgendwie fasziniert ! Mein 1. Gedanke bei der Betrachtung ..KRIEG und FRIEDEN ..
:)